Chronik

1903

29.08. Geburt als Sohn des Ingenieurs und Erfinders (Brikettpresse u.a.) Ludwig Kreuder (*1872) und Johanna Kreuder, geb. Danzmann (*1875) in Zeitz

1909 - 1912

Mittelschule Offenbach/ Main

1912 - 1918

Oberrealschule Offenbach/Main

1918 - 1920

Lehrzeit als Bankbeamter in Offenbach

1922 - 1924

Werkstudent der Philosophischen Fakultät Frankfurt/M. (Philosophie, Literatur, Kriminologie)

1924

September: erste Publikation in der Frankfurter Zeitung

1926 - 1927

Balkan-Tramptour im Auftrag der Frankfurter Zeitung mit Hanns Ulbricht (Slowenien, Serbien, Kroatien, Montenengro, Albanien, Griechenland, längere Aufenthalte dort v.a. in Thessaloniki)

1928

Wir. Blätter der Jungen, Zeitschrift der "Animalisten" (Carl Mumm, Jan und Max Herchenröder, Ernst Bayerthal, Hanns Ulbricht, Ernst Kreuder), vereinzelte Publikationen in der Frankfurter Zeitung, ab 1929 auch im Simplicissimus

1931

Dezember: Eintritt in die Redaktion des Simplicissimus, München. Eigene Beiträge, Kurzkritiken

1933

März: SA stürmt und verwüstet die Simplicissimus-Redaktion. Gleichschaltung. Endredaktion der letzten 'freien' Nummer in Kreuders Wohnung. Schoenberner und Th.Th. Heine emigrieren, Kreuder scheidet aus der Redaktion aus, bleibt in München und fängt an, Zeitungen und Zeitschriften mit Erzählkurztexten zu beschicken.

Dezember: Mitgliedschaft in der Reichsschrifttumskammer.

Simplicissimus 1931

1934

Oktober: Umzug nach Eberstadt bei Darmstadt.

November: Hochzeit mit Irene Matthias. Kreuders leben bis zum Kriegsbeginn weiterhin vom Versand von Kreuders Kurzgeschichten. Lektüre in diesen Jahren u.a.: Th. Wolfe, Powys, Faulkner, Döblin, Jahnn, Th. Mann, Klages, Belzner, Jean Paul, Eichendorff, Arnim, Goethe, Hauptmann u.v.a.m.

1938

April: Beginn der Arbeit an den "Unauffindbaren" unter dem Arbeitstitel Durchbruch.

Dezember: Umzug nach Halle, wo Irene Kreuder Anstellung gefunden hat. Bekanntschaft mit Horst Lange (Berlin) und Heiner Ledig-Rowohlt.

1939

Die Nacht des Gefangenen erscheint.

September: Kriegsausbruch. Kreuders fliehen für einige Zeit zu Verwandten an den Starnberger See.

Ernst und Irene Kreuder

1940

ab Februar: Vorauszahlungen von Ledig-Rowohlt auf das entstehende Roman-Manuskript.

April: Rückkehr aus Halle in die Kaisermühle in Eberstadt.

Oktober: Kreuder wird eingezogen. Bis April 45 als Soldat v.a. bei der Flak im Ruhrgebiet (Dortmund).

1941

Die Nacht des Gefangenen, zweite Auflage.

1944

Druck von Das Haus mit den drei Bäumen, Auslieferung erst nach dem Krieg.

1945

April: Kapitulation, Kriegsgefangenschaft in Sinzig (bis Juni). Rückkehr in die Kaisermühle. In rascher Folge entstehen Die Geschichte durchs Fenster, Die Gesellschaft vom Dachboden, Schwebender Weg (Juni - Dezember 45). Wohl ab Dezember 45 Fortführung der Unauffindbaren.

Kaisermühle

1946

(wohl) Februar: Besuch von Ernst Rowohlt. Die Gesellschaft vom Dachboden erscheint in 5.000 Exemplaren bei Rowohlt, bald darauf eine zweite Auflage.

Dezember: Rowohlt schlägt eine RoRoRo-Ausgabe der Unauffindbaren vor (geplante Auflage 100.000); scheitert an Problemen mit der Papierversorgung).

1947

Schwebender Weg / Die Geschichte durchs Fenster (Rowohlt)

1948

Die Unauffindbaren (Rowohlt). Beginn der Arbeit an Agimos.

1949

November (?) : Döblin beruft Kreuder in die "Klasse für Literatur" der neugegründeten Mainzer Akademie. Dadurch Freundschaft mit Nossack und Jahnn.

1950

November: Döblin und Kreuder in Bonn bei Anhörung durch Bundestagsausschuss zum Schmutz- und Schundgesetz unter Vorsitz von F.J. Strauß.

Ernst Kreuder

1953

April: Die Gesellschaft vom Dachboden erscheint als RoRoRo-Taschenbuch (50.000 Exemplare). Büchnerpreis.

1954

Herein ohne anzuklopfen (Rowohlt, 3.000 Exemplare). Bekanntschaft mit Arno Schmidt, der 1955 auf Kreuders Vermittlung hin nach Darmstadt zieht.

1959

Bruch mit Ledig-Rowohlt. Agimos erscheint in der Europäischen Verlagsanstalt. Agimos-Verriss von Arno Schmidt. Kreuder bricht die Beziehungen ab. Freundschaft jetzt und in den nächsten Jahren v.a. mit K. H. Deschner.

1963

Spur unterm Wasser

1969

Hörensagen

Die Gesellschaft vom Dachboden

1972

24.12. Tod in Darmstadt.

1973

(posthum): Diesseits des Todes erscheint unter dem Titel Der Mann im Bahnwärterhaus.

Ernst Kreuders Totenmaske