Webpage des Freundeskreis Ernst Kreuder

Der Schriftsteller Ernst Kreuder (1903-1972) ist vor allem mit seiner 1946 erschienen Erzählung Die Gesellschaft vom Dach-
boden
bekannt geworden, danach aber recht schnell wieder in Vergessenheit geraten.

Dies liegt sicherlich auch daran, dass sich seine Texte schlecht einordnen lassen, - ein, wie eine Figur namens "Ernst Kreuder" in einer von Kreuders Erzählungen sagt, "Coctail aus Clownerie und Kontemplation, garantiert manisch depressiv, Kino und Kloster, Jux und Klausur".
In dieser Mischung steht er abseits von vielem Üblichen in der westdeutschen Nachkriegsliteratur, und doch auch mittendrin. Ein Einzelgänger, der Zeit seines Lebens realistische Schreibweisen bekriegte, dem das Schreiben ein Abenteuer war, bzw.: das einzige, das lohnt. All das ist auch heute noch ungemein sympathisch, es ist aber vielleicht auch viel mehr. Man sollte ihn weniger 'abzulegen' versuchen, und stattdessen mehr lesen.

Immer wieder ist behauptet worden, Ernst Kreuder sei wieder-
zuentdecken. Das ging bereits Anfang der 60er Jahre los mit engagierten Hinweisen von beispielsweise Peter Härtling und Karl-Heinz Deschner und geht bis heute so weiter.

So ist die Gesellschaft vom Dachboden zwischen 1953 und 1999 mit insgesamt sechs Neuausgaben auf den Markt gebracht worden und Herein ohne anzuklopfen (1954)zwischen 1981 und 1999 in drei. Auch einiges andere ist geschehen (von der Herausgabe einer Personalbibliographie 1974 bis zur Edierung einiger Briefwechsel).

Alle diese Versuche allerdings laufen nebeneinander her, hier erscheint einmal ein Aufsatz oder eine Rezension, da ein Teilkapitel in einer Monographie, eine Dissertation ist anfang der 90er Jahre erschienen.

Aus Anlaß seines 100. Geburtstages am 29.08.2003 möchten wir das nun mit der Gründung einer Webpräsentation ändern, nämlich:

  • ein Forum für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kreuder schaffen, das diese disparaten Versuche zusammenführt und
  • eine Fundgrube zu dem Autor einerseits und seinen Texten andererseits anlegen,
  • eine Gesprächsplattform für interessierte Laien und Nichtlaien gleichermaßen eröffnen.

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Aufruf zur Mitarbeit

Ernst Kreuder